Zwischenmenschliche Kommunikation zum Wohlfühlen

Die Menschen sind soziale Wesen, die sich ausdrücken und mitteilen möchten. Außerdem möchten wir mit unserer Umwelt in den Austausch treten und unser Innerstes mit anderen kommunizieren. Dafür brauchen wir unsere zwischenmenschliche Kommunikation. Aber was verstehen wir eigentlich unter der zwischenmenschlichen Kommunikation, die auch interpersonelle Kommunikation genannt wird? Nun, der Name sagt es schon recht deutlich. Es umfasst die Kommunikation und Kommunikationsprozesse zwischen Personen. Damit ist sie spezieller als die allgemeine Kommunikation, zu der auch andere Lebewesen mit einbezogen werden können. Weiterhin ist die zwischenmenschliche Kommunikation ein Teil von sozialer Interaktion und thematisiert in vielen Bereichen zwischenmenschliche Beziehungen. Es wird also auch das Ergebnis der Kommunikation betrachtet, nämlich wie die Menschen sich durch ihre Kommunikation zueinander in Beziehung setzen.

Über den größten Teil der menschlichen Entwicklung lief unsere Kommunikation persönlich von Angesicht zu Angesicht über Wort und Tat ab, also durch verbale und nonverbalen Kommunikation. Erst in den letzten paar Jahrhunderten kam die Schrift als direktes Kommunikationsmedium hinzu und wurde nicht nur für Aufzeichnungen verwendet. Aus analogen Nachrichten wie Briefen wurden halb digitale Faxe, rein digitale E-Mails, SMS, Chats auf sozialen Plattformen und spätestens mit dem mobilen Internet und Smartphones ist die digitale Nachricht der Spitzenreiter.

Zwischenmenschliche Kommunikation zum Wohlfühlen

Messenger-Dienste ermöglichen uns Kontakt zu unseren Mitmenschen weltweit rund um die Uhr, egal ob in Text, Bild, Video, Sprachnachricht oder Video-Anruf.

Doch vieles davon ist nur noch eine indirekte Kommunikation. Wir können die direkte Reaktion unseres Gegenübers nicht mehr sehen. Unser Geschriebenes kann auf verschiedenste Weise vom Empfänger interpretiert werden und unsere eigentliche Nachricht kann ihren Zweck verfehlen. Getreu dem Motto „Sprachkürze gibt Denkweite“ interpretiert unser Gehirn sehr viel in die Information einer Nachricht hinein. Je weniger dabei genauer erläutert wird, desto mehr Spielraum haben unsere Interpretationen. In den letzten Jahrzehnten ist die Kontaktmenge und dessen Geschwindigkeit immer weiter gestiegen, während die persönliche Kommunikation immer weiter zurück ging.

Erfahren Sie mehr über unser Seminar „Kommunikation – das Seminar für die Praxis“

Wie oft haben Sie das Gefühl, nicht verstanden zu werden? Eigentlich ist doch alles sonnenklar! Warum stellen sich dann die anderen so an? Wie schön wäre es, wenn Sie und Ihre Gesprächspartner auf Anhieb die „gleiche Sprache“ sprechen würden? Beziehungsfallen und Missverständnisse könnten vermindert werden. Sie möchten gut kommunizieren können, um dadurch in allen Ebenen Ihres Alltags selbstbewußter und sicherer aufzutreten? Sie möchten auch in schwierigen Situationen die Ruhe bewahren und überzeugend auftreten?

Mit dem Rückgang der persönlichen Kommunikation durch die Medienunterstützung ändert sich auch unser Kommunikationsverhalten. Wir können viel effektiver Inhalte vermitteln, sind ständig erreichbar und haben gefühlt unendlich viele Möglichkeiten in den Kontakt zu kommen. Online scheinen wir jedoch manchmal wer anders zu sein, als im analogen Leben. Die gewisse Anonymität und der fehlende Blickkontakt können uns enthemmen und lassen einige Menschen online aggressiver reagieren, als sie es offline täten. So können auch „laute Meinungen“ unsere Sicht auf einige Punkte verzerren. Da viele Menschen online gar nicht kommentieren, neigen wir dazu zu überschätzen, wie stark eine Meinung tatsächlich vertreten ist. Genauso steuern „Likes“ mit, was wir über Posts denken. Ein Like aktiviert das Belohnungszentrum in unserem Gehirn. Hat ein Beitrag viele Likes, interessiert er uns mehr. Dabei ist der Wahrheitsgehalt erstmal nur nebensächlich.

Obwohl wir noch nie so gute Kommunikationsinstrumente hatten, haben wir noch nie so wenig miteinander geredet. Da wird lieber eine Nachricht auf dem Handy geschrieben, obwohl man im selben Raum sitzt und nur aufstehen müsste. Gleichzeitig sehnen wir uns nach direkter, persönlicher Kommunikation, einem Austausch im Gespräch und dass uns zugehört wird. Dieses Bedürfnis wird in immer mehr Menschen immer größer, vor allem bei so vielen Online-Meetings, Videokonferenzen und den maskierten Gesichtern, wenn man doch mal unter Menschen geht. Der wirkliche Kontakt fehlt und hinterlässt die Sehnsucht danach.

Denn wir Menschen brauchen echten Kontakt, sowohl psychisch, als auch physisch. Bei Berührungen schüttet unser Gehirn das Hormon Oxytocin aus. Es ist auch als „Kuschel-Hormon“ bekannt und stärkt unsere Beziehungen zueinander. Wenn wir uns über etwas freuen und von etwas begeistert sind, wird der Botenstoff Dopamin ausgeschüttet. Dieser sorgt dafür, dass wir uns glücklich fühlen und mit aufregenden Situationen besser umgehen können. Wir erleben eine gewisse Leichtigkeit. Diesen beiden Stoffen stehen die Hormone Testosteron und Cortisol gegenüber. Testosteron ist nicht nur ein Sexualhormon, es hat auch verschiedene psychische Wirkungen. So führt eine hoher Testosteronspiegel unter anderem zu einer beeinträchtigten Regulation von emotionalen Prozessen, zu einer geringeren sozialen Sensibilität und es werden egozentrischere Entscheidungen gefördert. Cortisol hat auch ein breites Wirkungssprektrum, es dürfte aber vor allem als „Stresshormon“ bekannt sein und regelt unseren Blutdruck. Wir Menschen brauchen alle diese Hormone, doch alle ausgeglichen im Verhältnis zueinander und der jeweiligen Situation angepasst. Bricht beispielsweise durch den Mangel an zwischenmenschlichen Beziehungen der Dopamin- und Oxytocinspiegel zusammen, haben die anderen in Vergleich eine höhere Konzentration. Wir sind unausgeglichen und reagieren gereizt, schalten viel stärker in den Verteidigungsmodus oder werden aggressiv.

Was erwartet Dich in unserem Seminar „Kommunikation – das Seminar für die Praxis“?

  • Selbst- und Fremdwahrnehmung
  • das eigene Kommunikationsverhalten erkennen und verstehen
  • Ausbau der persönlichen Kommunikationsstärken
  • die Kunst das aktiven Zuhörens
  • Wahrnehmungskanäle und Wahrnehmungspositionen
  • Stimme und Körper – zwei mächtige Instrumente
  • mit Authentizität begeistern und überzeugen
  • Gespräche zielgerichtet führen
  • Feedback – ein Geben und Nehmen

Menschliche Beziehungen sind so wichtig für uns, weil wir damit ausgeglichener in unserer zwischenmenschlichen Kommunikation sind. Es fällt uns leichter, mehr Aspekte einer Nachricht zu berücksichtigen und tappen nicht in die Falle, vermehrt das Negative in ihr zu suchen. Es gibt viele Modelle zum Verständnis der Kommunikation. Eines hat der  Psychologe Friedemann Schulz von Thun entwickelt und er nennt es das Kommunikationsquadrat, was auch als Vier-Seiten-Modell bekannt ist. Schulz von Thun geht hierbei davon aus, dass jede Aussage auf vier verschiedene Weisen interpretiert werden kann.

Eine Aussage kann die Sachebene besitzen, die Ebene der Selbstoffenbarung, die Beziehungsebene und die Appellebene. Kommunikation findet nicht nur beim Sender einer Nachricht statt, sondern auch beim Empfänger. Es ergeben sich in diesem Modell 16 verschiedene Möglichkeiten, wie die Information einer Nachricht vom Sender gemeint ist und wie sie beim Empfänger ankommt.

Zwischenmenschliche Kommunikation zum Wohlfühlen

Ist unser zwischenmenschlicher Hormonhaushalt jetzt auch noch aus dem Gleichgewicht, steigt die Wahrscheinlichkeit aneinander vorbei zu reden oder sich grundlos angegriffen zu fühlen.

Kommunikation ist zum Glück keine Einbahnstraße und es gibt viele Möglichkeiten Missverständnisse aus der Welt zu schaffen. Wer noch mehr über andere Kommunikationsmodelle oder gewaltfreie Kommunikation erfahren möchte, kann einfach auf die Links klicken oder uns unverbindlich ansprechen. Eine einfache und präventive Maßnahme gegen Missverständnisse ist es, mit einer Sprachlänge im Gehirn eine Denkkürze zu erlangen. Das bedeutet, je mehr Informationen über die Absicht in einer Nachricht stecken, desto leichter kommt die Nachricht auch mit dieser Intention beim Empfänger an. Noch leichter ist es, wenn wir das von Angesicht zu Angesicht in direkter Kommunikation tun und ausgeglichen auf unser Gegenüber reagieren können. Zwischenmenschliche Kommunikation zum Wohlfühlen eben.

Sich reflektieren - Tipps für eine bessere SelbstreflexionWildnispädagogik - Du bist kein Besucher der Wildnis, sondern ein Teil von ihr