Wertorientierung – für Spaß und Freude im Leben
Manchmal habe ich so ein komisches Bauchgefühl. Irgendetwas stört mich. Aber so genau weiß ich nicht, was es denn ist. Mein Kopf kann noch nicht so richtig erkennen, was denn da los ist. Mein Unterbewusstsein allerdings ist dabei, mich zu alarmieren. Es funkt fleißig: Hinsehen! Aufpassen!
Zur Zeit wird bei mir mal wieder sehr intensiv gefunkt. Zwei Bereiche sind besonders intensiv betroffen. Vieles, was mit der Corona-Krise zu tun hat, bereitet meinem Bauchgefühl scheinbar Probleme. Darüber hinaus trommelt es auch in Bezug auf die Zusammenarbeit mit anderen Trainern und Beratern ganz laut.
Seit ich im Bereich der Persönlichkeitsentwicklung unterwegs bin – erst als Lernende und inzwischen als Lehrende – ist mir viel klarer geworden, dass unser Unterbewusstsein ein mächtiger Partner ist. Glaubenssätze und Werte sind tief in uns gespeichert. Sie sind im Laufe unseres Lebens entstanden und geben uns Richtung. In ihnen ist manifestiert, was wir als richtig und als falsch empfinden. Glaubenssätze sind individuelle Regeln, die wir im Laufe unseres Lebens auf Grund unserer Erfahrungen für uns selbst aufstellen. Sie können uns fordern (das wird großartig) oder einschränken (das Leben ist kein Wunschkonzert).
„Werte sind Orientierungsgrößen, Antreiber, sie sind unser Maßstab dafür, was richtig und was falsch ist, sie sind die Leitplanken für unser Denken und Handeln.“
Rainer Krumm
Um zu erkennen, was mich glücklich macht oder was mich stört, kann ich mir somit erst einmal über meine Werteorientierung klar werden. Werte können zum Beispiel Respekt, Wahrheit, Empathie, Verlässlichkeit, Anerkennung oder Achtsamkeit sein – im Lexikon gibt es noch viele weitere. Für jeden Menschen gibt es ganz verschiedene Wichtigkeiten und Rangfolgen der Werte. Während wir uns als Persönlichkeit entwickeln, verändern sich auch unsere Werte.
Unsere Identität und Herkunft haben dabei eine große Bedeutung. In unterschiedlichen Lebenssituationen und in unterschiedlichen Rollen sind uns auch die Werte unterschiedlich wichtig. Viele Werte und Glaubenssätze entstehen, weil wir Anerkennung und Beachtung benötigen. Es ist ein Grundbedürfnis des Menschen, um überleben zu können. Andere Menschen haben somit immer wieder Einfluss auf uns. Durch sie werden uns bestimmte Dinge und Handlungsweisen wichtig oder wir lehnen sie ab.
Wir sind bestrebt, uns in unserer Umwelt wohlzufühlen. Deshalb sind wir eigentlich immer auf der Suche nach Menschen, die nach ähnlichen Wertvorstellungen leben und handeln, wie wir.
Vor ein paar Jahren bin ich auf die 9 Levels of Value Systems aufmerksam geworden. Dabei geht es um ein diagnostisches Analysetool, das von Rainer Krumm entwickelt wurde. Basierend auf der Forschung von Clare W. Graves können die Wertesysteme von Einzelpersonen, Teams und ganzen Organisationen sicht- und damit nutzbar gemacht werden.
Als inzwischen zertifizierter Berater schaue ich natürlich immer mal auf mich selbst und die Personen, mit denen ich gerade intensiv zusammen arbeite. Wo stehe ich gerade in meiner Wertentwicklung und Werthierarchie? Was ist mir wichtig und was erwarte ich von den anderen? Was ist den anderen wichtig? Welche Wertorientierung haben sie? Welche Auswirkung hat es auf die Arbeit, die wir gemeinsam anpacken wollen? Welche Entwicklung ist gemeinsam möglich?
Die Corona-Krise hat bei mir zum Innehalten geführt. Es war wichtig, noch einmal zu überlegen, was ich wirklich möchte und welchen Sinn ich in meiner Arbeit sehe. Wer hat die gleichen Werte und verfolgt einen ähnlichen Ansatz oder hat ein ähnliches Konzept bei der Unterstützung der Kunden auf ihrem Weg?
Als ISOfee Akademie wollen wir die Arbeitswelt lebenswerter machen. Arbeit darf Freude bereiten und Spaß machen. Wir wollen wachsen und Partner an unserer Seite haben, die ein ähnliches Interesse haben und unsere Vision teilen können. Dabei sind uns ein paar Werte besonders wichtig.
Verlässlichkeit, Begeisterung, Großzügigkeit, Wissen und Spaß sind meine stärksten Werte. Die Wertorientierung über allem, also was alles vereint, ist Lebenslust. Ich möchte sie ausleben und anderen den Weg bereiten, sie ausleben zu können. Lassen wir unser Kind in uns zu Wort kommen! Spaß haben, Freude verbreiten und alle Aspekte des Lebens annehmen und genießen und dabei die sozialen Aspekte nicht aus den Augen verlieren. Das ist es, was unser Unternehmen ausmacht.
Und deshalb hat mein Unterbewusstsein so stark getrommelt. Ich werde in den nächsten Wochen ein paar Entscheidungen treffen dürfen. Manches werde ich ziehen lassen und einige Menschen werde ich direkt ansprechen, ob sie nicht Lust haben, uns auf unserem Wege zu begleiten.
Und wer weiß, wer sich mit diesem Text angesprochen fühlt und uns unterstützen möchte? Bist du mit dabei, die Welt ein wenig besser zu machen?